Eluveitie – Hugenottenhalle Neu – Isenburg
Ich beginne jetzt mal nicht direkt mit dem Konzertbericht sondern schweife mal ein bisschen ab. Ich möchte euch mal grob erzählen, wie die Situation während des Interviews und danach war.
Ich bin nun schon länger Fan von Eluveitie und für mich ist jedes Konzert und speziell jedes Interview bzw. Treffen mit Bandmitgliedern etwas besonderes.
Nachdem ich mein Auto abgestellt habe, ist mir Chridel auch direkt schon in die Arme gelaufen, ich habe ihm kurz gesagt wer ich bin und was ich möchte. Dann hat er mich in den Tourbus eingeladen – das ist natürlich der Traum eines jeden Fans, ich konnte es nicht fassen. Am Anfang gab es ein bisschen Smalltalk und etwas zu trinken, das lockerte die Stimmung schon mal etwas und man hat den anderen etwas kennengelernt.
Das Interview selbst war sehr interessant, da sich Chridel mit dem Thema Kelten wirklich auseinandersetzt und dazu auch eine Menge erzählen kann. Gedauert hat das ganze eine halbe Stunde und in dieser Zeit habe ich auch einiges gelernt aber das meiste könnt ihr selbst im Interview lesen. Nach dem Interview gab es dann noch eine Signing Session mit Chridel.
Nachdem das Konzert zu Ende war, habe ich Chridel wieder am Bus getroffen und haben uns die komplette Zeit während des Konzerts von Epica unterhalten, weshalb ich von Epica nichts mehr mitbekommen habe. Er ist wirklich nicht fanscheu und nimmt sich auch Zeit, um noch Fragen von mir zu beantworten und bot mir immer wieder etwas zu trinken an 😉
Der Abend war ein perfektes Gesamtkonzept von Interview über Konzert bis hin zum Treffen.
Aber nun zum Konzertbericht:
Eluveitie touren nun schon zum dritten Mal mit ihrem Album „Origins“, deshalb trägt die Tour den Namen „Origins Part III.“ Mit im Gepäck haben die schweizer Folk-Metaller den Support Act Scar Symmetry und Epica. Eluveitie und Epica teilen sich hier den Headlinerslot.
Die Melodic-Death Kombo Scar Symmetry eröffnen den Abend in der Hugenottenhalle. Leider war es so, dass das Publikum nicht wirklich etwas mit ihnen anfangen konnte. Die Stimmung war zwar gut aber es hätte noch mehr sein können. Die Band gibt alles, kann das Publikum aber nicht überzeugen – wirklich schade, da sie sich nämlich mit dem Auftritt selbst übertroffen haben. Gegen Ende der 30 Minuten wird das Publikum doch ein bisschen wach und es gibt sogar mal einen kleinen Pit. Scar Symmetry legt ein solides Metal Brett auf’s Parkett, was das Publikum leider zu wenig zu schätzen weiß.
Die Umbaupause nutzen viele Fans, um etwas zu trinken oder mal rauchen zu gehen, somit wird die Halle leerer und man kommt weiter nach vorne.
Bei Eluveitie ist da Halle schon relativ gut gefüllt. Zur Einstimmung wird das Intro von Origins abgespielt – aber auf deutsch, man sieht einige verwunderte Gesichter. Die Halle ist in blaues Licht getaucht, das verleiht dem Ganzen etwas mystisches.
Mit „King“ wird gleich das erste Lied vom Album „Origins“ ausgepackt und die Besucher sind am Feiern, denn die Schweizer legen bei dem Song eine gute Performance hin. Mit „Nil“ folgt ein Song von „Everything Remains…“ und es passt, denn beide Songs werden sehr schön von den folklorischen Instrumenten betont und durch den Metal sehr schön hinterlegt.
Eluveitie sind nicht wirklich auf Lieder von „Origins“ fixiert, es ist eine schöne Mischung aus Hits aller Alben.
Bei „The Call Of The Mountains“ folgt die übliche Ansprache von Anna, allerdings entscheidet Anna dieses Mal, in welcher Sprache sie das Lied singen möchte, Schwiizerdütsch – was Anna mit dem Kommentar „Abgefucktes Deutsch“ kommentiert – soll es sein. Sie bittet zudem die Besucher um Mithilfe beim Refrain, mit „EoEo“ sollen wir beim „Gejodel“ aushelfen, doch so wirklich angesprochen fühlt sich das Publikum nicht, was wieder einmal schade ist.
Da Drummer Merlin vor einigen Wochen eine Lungenentzündung hatte, sind die Songs etwas ruhiger und zwischendurch gibt es ein kurzes Akustikset, was laut Chridel „an die alten Zeiten der Kelten beim Musikmachen“ erinnern soll.
Es hat ein wenig Kneipenstil, doch es ist stimmungsvoll und schön anzuhören.
Mit „A Rose For Epona“ wird es dann wieder laut in Neu-Isenburg, so langsam gewöhnt sich das Publikum an die Mischung aus Folk und Metal und es erwacht langsam aus der Starre.
Das Highlight für Eluveitie und die Besucher war wahrscheinlich der riesige Pit, zu dem Sänger Chridel aufruft, bei „Kingdom Come Undone“ verwandelt sich die komplette Halle in einen Riesenpit, kaum jemand bleibt davon verschont.
„Alesia“ schließt das Set für Eluveitie und „Inis Mona“ wird als Zugabe gespielt, es durfte natürlich nicht fehlen.
Wie bei Scar Symmetry ist auch bei Eluveitie aufgefallen, dass das Publikum vielleicht nur wegen Epica da war aber wir hatten unseren Spaß und das ist die Hauptsache.
2016 beginnt der „Eluveitie-Show-Marathon“ mal wieder in der Schweiz, mal wieder mit einer Akustikshow aber dieses mal in Olten. Bei den Festivals RockFels und W:O:A sind sie auch vertreten, wir dann natürlich auch!
Setlist:
King
Nil
Thousandfold
AnDro
Slanias Song
Omnos
De Ruef vo de Bärge (The Call Of The Mountains)
From Darkness
Brictom
Scorched Earth
Reel Set
Memento
A Rose For Epona
Kingdom Come Undone
Neverland
Quoth The Raven
Alesia
Inis Mona